no rainbows without rain

Heute werde ich mal ein bisschen über mich Schreiben…
Das letzte halbe Jahr war mit vielen Niederschlägen und weniger schönen Ereignissen behaftet… Es ging bei mir im Freundes- und Familienkreis schlagartig bergab, es gab viel zu viele schlechte Nachrichten und ich habe mehr schwarz als bunt gesehen. Aber wie es immer so ist, kommt nach einer Krise (wie lang sie auch andauern mag) auch wieder Sonnenschein. Ich möchte auf die vergangenen Geschehnisse auch gar nicht näher eingehen. Auch möchte ich nicht zu verstehen geben das nur mir sowas passiert. Oder ich in die Welt posaunen will “Hey guckt alle zu mir!”

ABER WAS ICH SAGEN KANN UND WILL IST: das man vieles nicht schleifen lassen sollte und sich selbst manchmal an die Hand nehmen muss. Bevor es vielleicht zu spät ist…

Und genau das tue ich jetzt!

Alles fing damit an das ich mein allererstes Piercing in meiner Nase (es war 15 Jahre ein kleines Glitzersteinpiercing) durch eine Ring ersetzte… Der Anfang des “über mich Redens” seitens der Familie war gemacht.

*naja, du sahst mal so hübsch aus!

*biste jetzt en Zuchtbulle oder was?

*fängst du damit jetzt die Popel auf?

Irgendwie nahm dann auf einmal alles seinen Lauf. Der beste Freund meines Männleins (naja, eigentlich auch mein bester männlicher Freund!!!) schenkte mir vor knapp drei Jahren einen Tattoogutschein. Seine Worte waren damals “Damit du das auch endlich mal umsetzt und nicht nur dauernd drüber redest, dass du es mal machen willst!” … jaja sagte ich mir und hing den Gutschein an den Kühlschrank. Durch einen neuen Blickwinkel den ich in den vergangenen Monaten bekommen habe, setzte ich nun auch den Gutschein in die Tat um. Ohne groß nachzudenken was andere über mich sagen oder denken würden, wurde ich fünf Wochen nach Terminvereinbahrung tattoowiert. Im Kopf war ja schon seit Jahren die grobe Zeichnung.

Klar, ich war mega aufgeregt. Hatte Angst ob ich es durchhalte, wie schlimm die Schmerzen sein werden. Aber ich wollte es unbedingt. Und da war alles andere auf einmal total egal. Nun habe ich auf meinen linken Unterarm ein nicht sehr kleines Tattoo:

Und wie es immer so ist… es geht weiter… so sehr  es mir auch wehgetan hat… und ich rumgejammert habe.. es geht weiter. ich will mehr!!

Tanja ist angefixt 😉 Felix sei bereit 😉

https://www.facebook.com/NeedleAttack?fref=ts

*aha, und was soll das sein?

*ist schon bisschen makaber oder?

*hättest für dein erstes Tattoo dir nicht erstmal was Kleineres aussuchen können?

*musste es der Unterarm sein?

*hat dein Sohn jetzt Angst vor dir?

Unzufrieden sein mit sich selbst kann einen echt in den Wahnsinn treiben. Umso mehr ich mich in der Tattoo und Piercingszene bewege, umso neugieriger werde ich… Ich blätter schon immer gern in den Tattoozeitschriften meines Gatten rum. Finde die abgelichteten Mädels total cool. Besonder die Haare… Da ich zum Glück in keinem spießigen Bürojob arbeiten muss. (Sorry, sollte keine Beleidigung sein). Aber wer mich kennt, der weiss das ich keine drei Stunden auf nem Stuhl, geschweige denn einige Stunden am PC sitzen kann. Ich bin zum Rumzappel gemacht. Ich muss mich kreativ von einer Ecke in die andere Ecke bewegen können. Ich will alles mögliche ausprobieren und testen. Vielleicht bin ich auch deswegen beruflich so “flexibel”. Angefangen hab ich mit einer Ausbildung zur Schauwerbegestalterin. Da ich aber in der Ausbildung nur fertige Schriftzüge auf Autos kleben durfte, brach ich die Sache nach zwei Jahren ab. Durch einen dummen Zufall fühlte ich mich im Kindergarten sehr wohl. Dort konnte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen. Kinder sind so offen und neutral im kreativen Bereich… deshalb machte ich dann die Erzieherausbildung. Ja, ich machte die Ausbildung zum größten Teil der sehr freien, offenen, spontanen und kreativen Arbeit… Und nicht weil ich Kinder “so süss” finde 😉

Da man aber leider in der Ausbildung so gut wie gar nicht bezahlt wird, musste noch ein Nebenjob her. Kellnern oder sowas wollte ich nicht mehr machen.. Da blieb mir nur noch eine Schulung zum Nageldesigner. 😉

Gemacht – getan.

*damit wirst du doch kein Geld verdienen!

*das willst du auch noch alles machen!?!

*wo willst du denn deine Kunden herbekommen?

Ja was soll ich sagen… ich habe mit 19 mit dem Nageldesign angefangen und mache es heute noch. Schon unglaubliche 12 Jahre. (mit einer kleinen Babypause). Ich liebe diesen Beruf. Es macht mir totalen Spass meinem Gegenüber etwas Kreatives auf die Fingernägel zu zaubern.

Aber seht doch selbst: https://www.facebook.com/pages/Tanjas-zauberhaftes-Nagelstudio/1552409471665436

Aber ich schweife ab!

Nach dem erfolgreichen Tattoo stand spontan ein Friseurtermin an. Ja… die lästige Frage… was mach ich diesmal. In den letzten Jahren hatte ich in den Sommermonaten immer blonde Haare und in den Wintermonaten braune. LAAAAANGWEILIG!

“Mariella, kannst du mir die Haare pink färben?”

“Nee, die Töne hab ich nicht, aber ich kann mal schauen ob ich was mit Kupfer machen kann!”

Kupfer?? Hmm… Naja ok. ich geh mal hin… Ich kam in ihren Laden rein um bin total erschrocken. Da leuchtet mich ein Kupferkopf von Friseur an. Ich war entzückt 🙂 Ich sagte zu ihr, JA!!!! den Ton mag ich. Kannst ihn gerne ein Ticken greller machen.

Danke Mariella. Bin sehr glücklich über meine neuen Haare!

https://www.facebook.com/pages/HairFlair-Der-mobile-Friseur/149501741793944?fref=ts

Kaum hatte ich mein Bild in Whats App… explodierte mein Handy.

*warum hast du das gemacht?

*coole Perücke!

*wo hast du das denn gesehen?

*wow, krasse Typveränderung!

*das passt voll zu dir!

*jetzt siehst du aus wie dein Tattoo!

Was dann passierte… war wie ein Selbstläufer 🙂 Meine allerliebste Fotografin Jenny buchte mich als Foto/Haarmodel. Es war ein super toller Mittag. Zuerst wurde ich von ihrer Freundin Jenny geschminkt:

Als sie fertig war dachte ich: “Wooooow, ist das nicht ein wenig sehr sehr viel Schminke im Gesicht??”. Aber als ich dann die Bilder sah, war wieder alles im Lot.

Super tolles Make Up! Danke Make up by Jenny!

https://www.facebook.com/makeupbyjenny2014?fref=ts

Jenny wollte nicht nur meine Haare ablichten, sondern auch das Tattoo in Szene setzen. Dafür kramte sie aus ihren Unmengen an Klamotten, Schuhen und Accessoires Teile raus die zum “Rockabilly Shooting” passten. Angezogen, rausgegangen und los ging es:

Danke!!! Bin total happy über die Bilder!

http://www.paradiesvogel-fotografie.de/paradiesvogel-fotografie.de/Home.html

Ich bin einfach glücklich über mich selbst. Das ich es nun endlich mal in die Hand genommen habe. Ich will nicht mehr dauernd sagen “oh guck mal die oder der”… “wie cool”.. Nein, ich möchte es auch einfach machen. Machen was mir Spass macht und gefällt. Es kann so schnell rum sein und den Satz “leider war es zu spät” will ich nicht sagen müssen. Das klingt jetzt vielleicht mega übertrieben.. aber ist es nicht wirklich so!?!?!

In diesem Sinne:

Ich glaube man sollte keine Angst davor haben, anders zu sein als alle anderen.
Ich glaube man sollte eher Angst davor haben, zu sein wie alle anderen.

Tanja =)