Manchmal drehe ich mich um und denke: “Moment, sollte ich nicht auf jemanden warten?” Immer noch etwas schräg alleine unterwegs zu sein. Aber es macht Spaß und in dieser Stadt wird einem ja eh nie langweilig.
Gestern bin ich durch Chelsea gestiefelt und durch den wunderschönen Chelsea Market. Draußen stürmte es so doll dass sie die High Line leider gesperrt hatten. Die alte S-Bahntrasse die über der Straße durch den Stadtteil führt und auf der mittlerweile ein Park zu finden ist, war mein eigentliches Ziel. Also wieder umplanen und noch mal dort ein paar Runden durch die Umgebung gedreht. Bin sogar in der Perry Street an Carry Bradshaws Haus vorbei gekommen. Die Kulisse zur Serie liegt in einer so hübschen Straße im West Village, dass ich einfach dort entlang marschiert bin… als plötzlich einige Frauen vor den Stufen posiert haben und ich die kleine Absperrung dort gesehen habe, ist es mir eingefallen.
Die Besitzer müssen ja total happy darüber sein, dass da ständig Weiber vor ihrem Haus rum rennen… mmh!
Von dort aus habe ich einen kleinen Stop in meinem Airbnb gemacht, an das ich mich mittlerweile ganz gut gewöhnt habe. Ist ein kein Glamour aber etwas für die schmale Brieftasche.
Das alleine “Essen gehen” habe ich immer noch nicht so drauf und ich kann mich ja eh nie entscheiden. So kam es gestern dass ich bis ca. 11 Uhr immer noch keinen Kaffee!!!! und kein Frühstück intus hatte, weil ich zu viel rum geschaut habe, zu oft dachte: äh nee, da nicht.. und/oder es mir einfach zu voll war. Wobei, ganz ehrlich: manches Frühstücksangebot ist hier einfach auch nicht meine Idee von einem Frühstück und dafür dann 15 $ zu zahlen…
Eines meiner kleinen Ziele auf der Reise war auch das HQ und das (ich denke) einzige und sehr exklusive Ladengeschäft der Beautymarke GLOSSIER zu besuchen. Sie stammen aus New York und versenden leider auch online nur in wenige Länder, Deutschland ist eben nicht dabei.
Ich hatte online schon so viel von der Marke gehört, dass ich unbedingt hin wollte.
Also bin dort in die Layfayette Str. marschiert und lief an einigen Menschen vorbei, direkt hin zur Eingangstür an der mich 3 junge Damen in roten Jacken und Glossier Pullovern freundlich lächelnd anschauten. Ich fragte ob das der Eingang wäre und sie lächelten freundlich zurück. “Ja das ist er und das ist die Schlange um hinein zu kommen.” Ich drehte mich um und schaute an einer ca. 15 Meter langen Menschenschlange entlang…
Oh… na dann! Also hinten anstellen. Auch etwas dass nicht jeder Mitreisende verstanden hätte, aber wenn ich jetzt da bin, dann stell ich mich auch verdammt noch mal 30 Minuten in die Schlange um in den verdammten Laden zu kommen!
Ob es sich gelohnt hat.. Schon irgendwie. Sie lassen immer so 40-50 Menschen rein (vielleicht auch weniger, ich habe sie nicht gezählt) und wenn man die rosa Stufen zum 1. Stock und ins eigentliche Geschäft hoch geht, hätte eigentlich die Musik von Rocky zu hören sein sollen. Oder etwas anderes dramatisch triumphierendes!
Man kann alles ausprobieren, alles liegt auf rosa Tischen in passender Ordnung, mit Auskerbungen genauestens gemacht für das jeweilige Produkt. Man kann sich von den super netten und in rosa gekleideten Mitarbeitern zu allem helfen lassen und am Ende gibt man einem der Damen oder Herren seine Bestellung direkt auf deren iPad durch, zieht seine Kreditkarte durch (kein Cash!!) und wartet bis seine rosa Tüte wie bei den Elfen im Hollywood Film durch eine Packmaschine und an einer Laufband aufgehängt aus dem 2. Stock zu einem in den 1. nach unten gefahren kommt. Schon sehr lustig!
Nach diesem Beautyerlebnis bin ich quer durch Chinatown und nordwärts Richtung Flat Iron District gelaufen. Vorbei am Union Square, an einer Filmproduktion mit ihren Kameras und 1000 Mitarbeitern die wild durch die Gegend wuselten, vorbei am Madison Square Park, immer weiter auf dem Broadway Richtung Norden.
Mit meinen Kopfhörern im Ohr und zum Takt meiner Spotify New York-Playlist, vorbei am erleuchteten Emire State Building und mit einer Freude in mir drinnen, die ich schlecht beschreiben kann.
Ich bin wirklich hier!
In der Stadt die niemals schläft und die hinter jeder Ecke etwas Neues zu Entdecken für dich bereit hält.
Manchmal möchte ich dieses Gefühl gerne mit jemandem teilen und generell, man redet einfach wirklich viel weniger wenn man so alleine unterwegs ist. (wer hätte das gedacht…) Die Konversation mit Kellnern oder Leuten in Shops ist halt oft recht knapp.
Wenn ich schon mal so am Laufen bin, dachte ich mir, kann ich auch noch zur Grand Central Station hoch laufen. Die sieht auch toll aus wenns dunkel ist.
Ok, das waren dann etwas über 40 Blocks!!!!! Die Central Station mit ihrer wunderschönen Kuppeldecke und den wuselnden Menschen durch ihre große Haupthalle, war es aber wert.
Von dort aus bin ich schweren Fußes zur Penn Station gelaufen, habe die passende U-Bahn gesucht, mir etwas zum Essen gekauft und bin nach Hause gedüst. Ein langer Tag, ein schöner Tag und morgen soll das Wetter endlich wieder schöner werden, sodass ich mich auf nach Brooklyn mache!
Was meint ihr, welche Sehenswürdigkeiten soll ich mir unbedingt noch anschauen?
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